09.11.2011 – Veranstaltungshinweis aus Marburg

Wir möchten auf die nächste Veranstaltung von Tuntonia e.V. und dem Marburger Referat für Homosexualität, Kultur und Wissenschaft und hinweisen: „Frei und gleich an Würde und Rechten geboren
Eine Diskussionsveranstaltung mit Volker Beck. 16.11.2011, 19.30 Uhr, historischer Rathaussaal. Markt 1, Marburg. „homo-, bi- trans- und interesexuelle Frauen und Männer im Grundgesetz vor Benachteiligung schützen!“

Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Dem Grundgesetz ist es egal, ob man eine Frau oder Mann ist oder unsere Sprache einen bayerischen oder türkischen Akzent hat. Auch die Frage, ob, wo und welchen Gott man anbetet ist Teil unsere geschützten Freiheit. Dennoch sind homosexuelle Frauen und Männer ebenso wie bisexuelle, transsexuelle oder intersexuelle Menschen rechtlichen und gesellschaftlichen Diskriminierungen ausgesetzt. Als Konsequenz aus der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Selektionspolitik hatte sich der Parlamentarische Rat 1948/49 dafür entschieden, neben dem allgemeinen Gleichbehandlungsgebot des Artikels 3 Absatz 1 GG in Art. 3 Absatz 3 zu verankern: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“ Damals vergaß man zwei im nationalsozialistischen Deutschland systematisch verfolgte Personengruppen: Behinderte und Homosexuelle. Im Rahmen der Überarbeitung des Grundgesetzes nach der Angliederung der DDR wurde das Verbot der Benachteiligung aufgrund der Behinderung aufgenommen. Die LGBT-Community wartet auf ein ausdrückliches Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität im Grundgesetz vergeblich. Zuletzt wurde eine Ergänzung des Grundgesetzes im Januar 2011 abgelehnt. Für unser Grundgesetz ist Artikel 3 elementar. Er definiert das grundsätzliche Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz. Doch die Politik, die sich daraus ableitet, ist nicht immer vom Gedanken der Gleichwertigkeit geprägt. Ausgrenzung, beispielsweise für den Islam oder Sinti und Roma, ist Teil bundesrepublikanischer Realität. Mit diesen Verhältnissen geben wir uns nicht zufrieden. In meiner Rede möchte ich die Frage aufwerfen, ob die Verfassungswirklichkeit und Gesellschaft tatsächlich reflektieren, dass wir alle frei und gleich an Würde und Rechten geboren sind, wo das nicht so ist und was wir konkret verändern müssen. (Volker Beck)

Das autonome Schwulen-Trans*-Queer-Referat im AStA der JLU wünscht viel Spaß und hofft darauf, dass auch Personen, die sich nicht (nur) als Frauen oder Männer definieren, und weitere Identitäten Berücksichtigung finden.

02.10.2011 – „Schwule Mädchen Party“

Übermorgen, am 02.10.2011 feiern wir die nächste Schwule-Mädchen-Party im AK44 (Alter Wetzlarer Weg 44).
Einlass ist 22 Uhr mit einem Eintritt von 4 Euro. Ab Mitternacht kostet der Eintritt dann 5 Euro und für die ganz Späten kostet es 3 Euro. Roboter kommen kostenlos rein. Also wenn bei euch im Schrank ein Roboter-Anzug hängt, der wieder mal betanzt werden möchte: Holt ihn raus und tanzt mit uns gegen Homophobie, Trans*-phobie und Sexismus.

Es empfiehlt sich früh im AK zu sein, damit ihr sicher rein kommt. Das AK44 fasst leider nicht viele Personen und beim letzten Mal sind einige von euch leider nicht reingekommen, was uns sehr leid tut.

Die Party wird veranstaltet von der Aids-Hilfe Gießen, vom Schwulen-Trans*-Queer-Referat, vom queer-feministischen Frauenreferat und möglicherweise vom Café Queer. Ein Großteil des Erlöses kommt der Aids-Hilfe Gießen zu Gute.

Auf dem Plakat ist bewusst auf den Titel der Veranstaltung und die Location verzichtet worden. Dieser wurde hiermit und an anderen Stellen veröffentlicht.

12.09.2011 – 3.Treffen des AK „queere Ringvorlesung“

1) AK „queere Ringvorlesung“:
Nach dem heutigen zweiten Treffen des Arbeitskreises „queere Ringvorlesung“, welche wieder sehr gut besucht war, findet das 3. Arbeitsgruppen-Treffen am 12.09.2011, um 19 Uhr, im Gartenhaus statt. Interessierte können sich unter „Kontakt“ bei uns melden oder einfach so vorbeikommen (Wegbeschreibung unter http://schwulenreferat.blogsport.de/kontakt/)

2) Schwule-Mädchen-Party:

Ihr möchtet bei der Schwule-Mädchen-Party mitorganisieren? Dann kommt am 07.09.2011, um 19 Uhr, ins Gartenhaus. Hier findet das Schwule-Mädchen-Party-Orga-Team-Treffen statt. :)

05.09.2011 – 2. Arbeitsgruppen-Treffen „queere Ringvorlesung“

1) queere Ringvorlesung: Nach dem heutigen ersten Treffen des Arbeitskreises „queere Ringvorlesung“, welche mit 12 Personen durchaus gut besucht war, findet das 2. Arbeitsgruppen-Treffen am 05.09.2011, um 19 Uhr, im Gartenhaus statt. Interessierte können sich unter „Kontakt“ bei uns melden oder einfach so vorbeikommen (Wegbeschreibung unter http://schwulenreferat.blogsport.de/kontakt/)

2. CSD 2012 in Gießen: Wer Interesse an einer aktiven Mitgestaltung des CSD 2012 in Gießen hat: Morgen, 19 Uhr, in der Aids-Hilfe Gießen (Diezstraße 8 ) werden wir mit unseren Vorbereitungen fortfahren.

03.08.2011 – Stellungnahme zu Angriff auf wuppertaler autonome Referate

Der zukünftige Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Wuppertal hat vor die autonomen Referate zu entmündigen. Hierbei sollen die unterschiedlichen Referate insgesamt nur noch eine einzige Stimme besitzen, obwohl sie die Interessenvertretung aller Frauen, Lesben, Schwuler, Behinderter und chronisch Kranker, sowie ausländischer Student_innen darstellen.

Die Entmündigung der von den autonomen Referaten repräsentierten Gruppen geht mit einer Leugnung der Form und des Umfangs von Benachteiligung und Diskriminierung einher, denen Frauen, Lesben, Schwule, Behinderte und chronisch Kranke, sowie ausländische Student_innen täglich ausgesetzt sind. „Besonders schlimm ist allerdings das fehlende Verständnis für die verschiedenartigen Diskriminierungen – vor allem an der Universität.“ sagt Sascha Tim Fischer, amtierender Schwulenreferent an der Universität Wuppertal. Denn Diskriminierung hat genau so viele Gesichter, wie Personen, die diskriminiert werden.

Bislang galt: Ein_e Referent_in besitzt genau eine Stimme. Dass eine Stimme für alle Referent_innen zu einer Entmündigung der Referate führen wird, deren Existenz eigentlich den Sinn hat, diskriminierten Gruppen Rückhalt und Stimmen zu verleihen, begründet der konservative AStA damit, dass die autonomen Referate von linken Kräften missbraucht werden könnten, die Einfluss auf den AStA nehmen wollen. Diese Angst des AStAs aus „Ring Christlich-Demokratischer Studenten“ (RCDS), „Liberaler Hochschulgruppe“ (LHG), „Bund türkischer Studierender“ und „der Partei“ ist offenkundig fadenscheinig, da die Möglichkeit der Stimmentziehung durch den AStA bevorsteht und die Einflussnahme nicht von den autonomen Referaten, sondern vom AStA ausgeht.

Dadurch, dass erst im Sommersemester 2010 der gleiche Versuch in Gießen gestartet wurde, allen autonomen Referate ihre Stimmen zu entziehen und durch jeweils eine Stimme pro Referat zu ersetzen, erklären sich das autonome queer-feministische Frauenreferat und das autonome Schwulen-Trans*-Queer-Referat der Justus-Liebig-Universität Gießen solidarisch mit den autonomen Referaten der Universität Wuppertal.

Weitere Informationen unter:
Blickfeld-Wuppertal
Oder auf Facebook

30.07.2011 – Demo auf dem CSD Frankfurt 2

Hier haben wir ein paar Fotos von unserem Wagen, mit dem das autonome Schwulen-Trans*-Queer-Referat Gießen zusammen mit der Aids-Hilfe Gießen, dem Gaystammtisch Justus, dem SV Regenbogen, Hand in Hand e.V., Cup-Lahn Limburg e.V. und Einzelpersonen an der Demo-Parade teilnahm.

Wir freuen uns darüber, dass auch einige wirklich queere Gruppen auf dem CSD unterwegs waren. Es waren Queers unterwegs mit Schildern, wie „Queer ist nicht rassistisch“ oder „Queer kategorisiert nicht“, die sich möglicherweise mit dem in diesem Jahr leider nicht antretenden FrauenLesben-Blocks verbunden fühlten und deshalb nicht mitliefen. Wir danken allen Personen und Gruppen, die versucht haben etwas mehr Politik in den frankfurter CSD zu bringen. Wir werden versuchen konkretere politische Forderungen, unabhängig vom Motto, für das nächste Mal zu formulieren und den Wagen danach mitzugestalten. Auch hier verlinken wir gerne nochmal nachträglich eine Stellungnahme des autonomen FrauenLesbenreferat der Uni Frankfurtzur „Re-Politisierung“ des CSD in Frankfurt.

30.07.2011 – Demo auf dem CSD Frankfurt

Am Samstag, dem 30.07.2011, wird das autonome Schwulen-Trans*-Queer-Referat auf einem Gemeinschaftswagen der Aids-Hilfe Gießen und anderen lesbischwulen Gruppen aus Gießen und Umgebung auf dm CSD in Frankfurt vertreten sein.

Los geht die Parade um 11.45 Uhr. Ende ist voraussichtlich 14 Uhr.

Das Motto wurde nach einigen kontroversen Diskussionen geändert, was von den Veranstalter_innen leider nicht thematisiert wird. Das Motto lautet mittlerweile „Einigkeit und Recht auf Gleichstellung – Artikel 3 jetzt!“. Vor der Änderung hieß das Motto „Einigkeit und Recht auf Gleichheit“ und war somit noch nationalistischer. Einer der Aufrufe, welcher zur Mottoänderung geführt hat, findet sich vom Aktionsbündnis Schrägstrich hier: http://www.libsblog.de/index.php/2011/05/frankfurter-csd-2011-ein-nationalfeiertag/

16.07.2011 – Gießen bleibt bunt und nazifrei

Gemischte Gefühle nach dem heutigen Tag: Ein gigantisches Aufgebot an Polizist_innen, die dafür Sorge trugen, dass Gegendemonstrant_innen nicht direkt mit den Neonazis in Kontakt kamen. Die Blockade-Strategie ging auf Grund des Aufgebots der Polizei nicht auf, auch weil diese sich „alternativer“ Mittel bemächtigten: Beispielsweise durch das Nicht-Aussteigen-lassen am Bahnhof Oswaldsgarten von Personen, die aussahen, als würden sie dem linken Spektrum zu gerechnet werden oder allgemein dem nicht-Durchlassen von Personen, zu angemeldeten Kundgebungen. Ein Witz, wenn ersichtlich wird, dass manche Busse durch Umwege in Kundgebungsnähe fuhren, der Fußweg jedoch verwehrt wurde.

Aussagen von einzelnen Polizeikräften, die darauf abzielten, doch die Gegendemonstrant_innen mit Pfefferspray zu besprühen (ohne ersichtlichen Grund), lassen keine konkreten Gefühle von Schutz übrig, für den die Polizei ja sorgen sollte. Immerhin gab es kein großflächigen Übergriffe, auch wenn wir leider auch unnötiges Macker- und Provokationsverhalten von den Polizeikräften sehen konnten. Dem zweistelligen Aufgebot der Neonazis wurde immerhin eine vierstellige Zahl von Gegendemonstrant_innen und Besucher_innen des Stadtfests „Gießen bleibt bunt“ entgegengesetzt, was als Erfolg gesehen werden kann. Und auch, wenn es wüted machen kann, dass Neonazis mal einen Moment Aufmerksamkeit bekommen, bleibt der Humor nicht auf der Strecke, wie einzelne Sprechchöre zeigten („Ohne Verfassungsschutz wärt ihr nur zu zweit“, was leider in folgendem Radiokommentar nicht zu hören ist, aber sicher nicht ganz abzustreiten ist.^^). Wir danken auch der Gruppe von Personen der Front Deutscher Äpfel, die mit mindestens zwei großformatigen Apfel-Bannern anwesend waren.

Einen kurzen Radiobeitrag von „Radio Unerhört Marburg“ (RUM) zum heutigen Tag gibt es auf http://www.freie-radios.net/42108 (5:08 Minuten lang).
(Creative-Commons-Lizenz: Nichtkommerziell, Bearbeitung erlaubt, Weitergabe unter gleicher Lizenz erwünscht. )

Ein Artikel der Frankfurter Rundschau findet sich hier.

Nachtrag vom 17.07.2011: Eine wichtige Pressemitteilung des Bündnis „Gießen bleibt Nazifrei“ findet sich hier. Darin wird auch der unnötige Schlagstock- und Pfeffersprayeinsatz thematisiert.

16.07.2011 – Gegenaktionen zum Neonaziaufmarsch am Samstag in Gießen

Meine Lieben,

am Samstag wollen die NPD, die jungen Nationaldemokraten und sogenannte „Freie Kräfte“ in Gießen demonstrieren. Im Vorfeld konnte schon ein Fackemarsch der Neonazis verhindert werden. Einen Artikel dazu gibt es im Gießener Anzeiger: http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/stadt-giessen/nachrichten/10942658.htm

Gegen den Neonaziaufmarsch am Samstag haben sich mehrere Bündnisse formiert. So wird eines der Bündnisse („Gießen bleibt Nazifrei“) am Samstag verschiedene Punkte in Gießen blockieren, das heißt friedlich dafür sorgen, dass die Neonazis nicht aufmarschieren können. Falls ihr am Blockieren interessiert seid, empfehlen wir euch am Freitag die Informationsveranstaltung im Café Amelie (15.7., 19:30 Uhr, Walltorstraße 17) oder auf http://giessenbleibtnazifrei.blogsport.de/ weitere Informationen ab Donnerstag zu lesen.
Falls ihr aktuell über Blockaden, Neonaziübergriffe usw informiert werden wollt, empfiehlt sich folgender Live-Ticker:
http://twitter.com/gi_nazifrei

Das Straßenfest „Gießen bleibt bunt“ wird ab 10 Uhr in der Stadt an verschiedensten Orten und von verschiedensten Personen bevölkert werden. So wird beispielsweise die Aids-Hilfe im Theaterpark anwesend sein und neben anderen Gruppen Präsenz zeigen. Man munkelt, dass es Kuchen geben wird. ;)
Mehr Informationen zu „Gießen bleibt bunt“, gibt es unter: http://www.giessen-bleibt-bunt.de/

Für die Studierenden von euch könnte noch folgende Informationsveranstaltung am Donnerstag, dem 14.07., im StuPa-Raum (links neben der Mensa im AStA) interessant sein: Hier wird auch über alle Gegenaktionen zum Neonaziaufmarsch informiert werden. Link zur AStA-Veranstaltung

Unabhängig von dem, was ihr am Samstag macht, hoffe ich, dass ihr auf euch aufpasst!
Mit vielen, lieben Grüßen,
Euer Schwulenreferat und Schwulen-Trans*-Queer-Referat