Einladung zu Vortrag von Heinz-Jürgen Voß am 21.05.

Leider musste Dagmar Fink den Vortrag „Miss_verständnisse im Kino: Queere Weiblichkeiten zwischen Maskerade, Camp und Parodie“ gesundheitsbedingt kurzfristig absagen. Glücklicherweise konnten wir schnell Ersatz finden. Dr. Heinz-Jürgen Voß hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, den Termin zu übernehmen und einen Vortrag mit dem Titel „Intersex – nach der parteiischen Stellungnahme des Deutschen Ethikrates ‚Intersexualität‘ ist weiteres Streiten notwendig“ zu halten.
Die Veranstaltung findet um 19.00 in der Alten UB (Bismarckstraße 37) statt. Für den Vortrag stehen zwei Gebärdensprachdolmetscher_innen zur Verfügung, die simultan in die deutsche Gebärdensprache übersetzen. Das Vortragsgebäude ist rollstuhlgerecht.

Aus dem Ankündigungstext:
„Oft werden bei der Diagnose «Intersex» im Säuglings- und frühen Kindesalter operative und hormonelle Eingriffe vorgenommen, um ein möglichst eindeutiges Erscheinungsbild der Genitalien zu erreichen. Von den Interessensvertretungen der Intersexe werden diese Eingriffe als gewaltsam und traumatisierend beschrieben. Neue wissenschaftliche Ergebnisse zeigen ebenfalls massive Probleme der Behandlungen auf – der Deutsche Ethikrat berücksichtigte sie nicht für seine Anfang 2012 veröffentlichte Stellungnahme zum Umgang mit Intersexualität.
In dem Input werden kurz die neueren Ergebnisse aus den Jahren 2010 und 2011 zu den Ergebnissen der medizinischen Behandlungen und der Behandlungszufriedenheit vorgestellt. Angeschlossen werden sehr grundlegende Ausführungen, in denen die verbreitete Sicht kritisiert wird, Intersex als „Störung“ oder „Abweichung“ zu beschreiben. Stattdessen wird auf der Grundlage der aktuellen biologischen Theorien zur Geschlechtsentwicklung gezeigt, dass es sich bei Geschlechtsentwicklung um einen Prozess handelt, dessen Ergebnis offen ist. Es wird herausgearbeitet, dass die aktuellen biologischen Theorien in eine Richtung weisen, Individualität und Vielgestaltigkeit des Geschlechts anzuerkennen.“

Heinz-Jürgen Voß (Dipl. Biol., Dr. phil.) studierte an der Technischen Universität Dresden und der Universität Leipzig Diplom-Biologie (Abschluss 2004) und setze mit Studien in Philosophie, Geschlechterforschung und Sozialpolitik an der Universität Göttingen fort. Voß promovierte sich 2010 zur gesellschaftlichen Herstellung biologischer Geschlechtertheorien an der Universität Bremen. Die Dissertationsschrift „Making Sex Revisited: Dekonstruktion des Geschlechts aus biologisch-medizinischer Perspektive“ (Transcript, Bielefeld) wurde 2011 mit der Übersetzungsförderung „Geisteswissenschaften international“ ausgezeichnet. Forschungsschwerpunkte sind: Geschichte und Ethik der Medizin und Biologie, der Queer Theorie und Diversity-Studien.
Veröffentlichungen: Intersexualität – Intersex: Eine Intervention (Münster 2012: Unrast; im Druck), Geschlecht: Wider die Natürlichkeit (Stuttgart 2011: Schmetterling), Making Sex Revisited: Dekonstruktion des Geschlechts aus biologisch-medizinischer Perspektive (Bielefeld 2010: Transcript).

Veranstaltet wird die queere Ringvorlesung von einem Arbeitskreis rund um das autonome Schwulen-Trans*-Queer-Referat und das autonome queer-feministische Frauenreferat, im AStA der JLU. Begleitet wird die Veranstaltungsreihe von Dr. Franz Schindler vom Institut für Slavistik.

Studierendenparlaments-Sitzung vom 10.05.2012. Konstituierende Sitzung des 51.StuPa.

Am gestrigen Abend fand ab 20 Uhr die erste (konstituierende) Sitzung des 51.Studierendenparlaments in Gießen statt. Die Sitzung ging bis ca. 02.30 Uhr in der Nacht.
Im folgenden ein paar Informationen zu besprochenen Themen, welche das autonome Schwulen-Trans*-Queer-Referat betreffen:

1) Bestätigung der autonomen Referate:
Auf unserer Vollversammlung vom 27.04.2012 wurden Mario, Danny und Mara einstimmig gewählt.
Im gestrigen Studierendenparlament wurden wir drei bestätigt mit jeweils 25 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen und 0 Enthaltungen.

2) CSD-Antrag:
Auf der gestrigen Sitzung haben die Aids Hilfe Gießen, die Aids-Hilfe Marburg, das autonome queer-feministische Frauenreferat und wir einen Antrag auf Unterstützung des CSD-Mittelhessens gestellt. Wir beantragten 7500 Euro. Von Seitens der neuen AStA-Koalition (Uni Grün, Jusos, Unerse Uni.) wurde eine Senkung der Unterstützung auf 2500 Euro beantragt, welche das Parlament annahm. Begründet wurde dies damit, dass der CSD-Mittelhessen als externes Projekt angesehen wird und dass mit 7500 Euro ein großer Teil des Geldes, welches für externe Projekte vorgesehen ist, dann verplant wäre, da auch andere größere Projekte finanziell unterstützt werden (Globale Mittelhessen, Theatermaschine und weitere unterstützenswerte Theaterprojekte). Weiterhin wurde bedauert nicht mehr fördern zu können. Einer Gegenrede der Liste „Projekt Zukunft!“; dass vereinzelte CSDs (in Darmstadt, Kassel, usw.) zeitlich nah stattfinden (Darmstadt und Kassel jeweils am 18.08.2012) und dass das Geld für Projekte verwendet werden solle, in denen wirkliche Probleme der Studierenden angegangen wurden, wurde nicht entsprochen.
So stimmten insgesamt 2 der 31 stimmberechtigten Parlamentarier_innen gegen den Antrag auf Förderung von 2500 Euro, 4 Personen enthielten sich und 25 Parlamentarier_innen stimmten dafür.

Eine Erwähnung zur Unterstützung des CSD im Gießener Anzeiger.
Für Interessierte: Die nächste Sitzung des Studierendenparlaments findet am 31.05.2012, 20 Uhr, im Raum 6, Otto-Behaghel-Straße 25d, statt. (im AStA-Gebäude neben der Mensa).

Einladung zu Vortrag von Constance Ohms am 07.Mai

Dr. Constance Ohms wird am 07.Mai einen Vortrag mit dem Titel „Das Fremde in mir – Gewalt in homosexuellen Beziehungen“ halten. Die Veranstaltung findet um 19.00 in der Alten UB (Bismarckstraße 37) im Hörsaal AUB 1 statt. Für den Vortrag stehen zwei Gebärdensprachdolmetscher_innen zur Verfügung, die bei Bedarf simultan in die deutsche Gebärdensprache übersetzen. Das Vortragsgebäude ist rollstuhlgerecht.

In dem Vortrag geht Constance Ohms folgenden Fragen nach:

Gibt es überhaupt Gewalt in gleichgeschlechtlichen und trans* Beziehungen ?
* Wenn ja, warum wird darüber nicht gesprochen?
* Wenn ja, greifen die üblichen Erklärungsmuster von der Geschlechtsspezifik der Gewalt?
* Wenn ja, wie unterscheidet sich die Gewalt gegenüber heterosexuellen Paaren?
* Wenn ja, welche Anforderungen an Unterstützungssysteme stellen sich?

Zu Beginn und zum Abschluss des Vortrags wird jeweils ein Kurzfilm zu der Thematik gezeigt.

Dr. Constance Ohms leitet ein Forschungsinstitut des gemeinnützigen Vereins Broken Rainbow e.V. in Frankfurt am Main. Broken Rainbow e.V. wurde im Oktober 2002 gegründet und hat seinen Sitz in Berlin. Schwerpunkte des Vereins sind Gewaltprävention und Antidiskriminierungspolitik und –arbeit. Broken Rainbow vertritt auf nationaler und internationaler Ebene die Interessen lesbischer Frauen. Das internationale sozialwissenschaftliche Forschungsprojekt in Frankfurt befasst sich mit Hasskriminalität, d.h. Gewalt gegen lesbisch lebende Frauen, und der Gewalt in lesbischen Partnerinnenschaften.
1993 publizierte Constance Ohms den Band „Mehr als das Herz gebrochen. Gewalt in lesbischen Beziehungen“. Es folgten zahlreiche weitere Veröffentlichungen zu dem Thema, zuletzt 2008 die soziologische Studie „Das Fremde in mir: Gewaltdynamiken in Liebesbeziehungen zwischen Frauen. Soziologische Perspektiven auf ein Tabuthema“.

Queerulant_in (Ausgabe 1)

Aus aktuellem Anlass:
Seit einigen Tagen ist die erste Ausgabe unseres Magazins „Queerulant_in“ erschienen. Mit Artikeln zu Hochschulpolitik, Schwulsein, der Trans*-Tagung, der Queeren Ringvorlesung, Queerer Pornographie und einem Interview über die Anfänge von schwulem und lesbischem Aktivismus in Gießen (Gruppe H).
Die_der Queerulant_in soll 2 mal im Jahr erscheinen, je nachdem, wie viele Personen sich zukünftig beteiligen werden. Momentan liegt die Zeitschrift im AStA, im Gartenhaus und im AK44/Infoladen aus.

Wer Interesse am Mitwirken hat, ist herzlich eingeladen. Die nächste Ausgabe könnte ab dem 01.August 2012 erscheinen.

Ab Anfang Mai wird ein PDF der Queerulant_in in verminderter Qualität online verfügbar sein. Bis dahin: Holt euch Queerulant_in in Druckform.

Vollversammlung des Schwulen-Trans*-Queer-Referats 27.04.2012

Auch hier nochmal die Erinnerung:

Am 27.04.2012, um 14 Uhr, findet die Vollversammlung des Autonomen Schwulen-Trans*-Queer-Referats im AStA der JLU Gießen statt.

Bei der Versammlung geht es um das Kennenlernen untereinander. Ausserdem wird über aktuelle und zukünftige Projekte gesprochen. So könnt ihr die Arbeit der Arbeitskreise der Queeren Ringvorlesung ebenso kennenlernen, wie beispielsweise des CSDs oder der Trans*-Tagung. Jede Person, die eigene Projekte im Referat verwirklichen möchte, kann diese hier jedoch auch einbringen.

Wie jedes Jahr finden darüber hinaus Wahlen statt. Da es momentan nur eine Person für die Referats-Stelle gibt, werden weitere Personen gesucht, die Interesse haben im Schwulen-Trans*-Queer-Referat einzusteigen.
Ein Vorbereitungstreffen zur Vollversammlung fand am 18.04., um 17 Uhr, im Gartenhaus statt. Bei diesem Treffen wurde darüber gesprochen, in wie fern wir miteinander oder auch gegeneinander, bei der Wahl antreten.

Die Wahl richtet sich an alle Personen, die sich als schwul, Trans* oder queer definieren und Student_innen an der JLU Gießen sind.

Vollversammlung Wann: 27.04.2012, 14 Uhr.
Vollversammlung Wo: Im Gartenhaus. Wegbeschreibung unter http://schwulenreferat.blogsport.de/kontakt/

Hinweis: Das Gartenhaus ist nicht rollstuhlgerecht.


Senat und Sprechstunde

Am morgigen 25.04.2012 wird im Senat eine Anfrage zu genitalverstümmelnden Maßnahmen an Kindern am UKGM behandelt. Da wir dort anwesend sein werden fällt die Sprechstunde des Referats leider aus.

Die Senatssitzung beginnt um 14 Uhr (Ludwigstraße 23, im Uni-Hauptgebäude) und kann unter Umständen länger gehen.

Veranstaltungen in den nächsten Tagen

Nach der Frühlingsgefühle-Party mit veganem Grillen und feucht-fröhlichem Beisammensein, folgte gestern eine Protestveranstaltung vor dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM). Zusammen mit der Menschenrechtsgruppe zwischengeschlecht.org waren wir mit dem FrauenLesben-Referat Marburg und dem autonomen queer-feminischen Frauenreferat Gießen einig in der Forderung: Keine Operationen mehr am UKGM an Kindern, die mit „uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen“ geboren werden. Ausserdem fordern wir eine Aufarbeitung der Praktiken am UKGM. Betroffene sollen später selbst entscheiden können, ob sie Operationen wollen. Unsere Forderung bezieht sich selbstverständlich nicht auf Operationen, die medizinisch notwendig sind. Die Operationen, die wir kritisieren sind in den überwiegenden Fällen kosmetische Operationen, welche medizinisch nicht notwendig sind, weitere Operationen zur Folge haben und vorallem einen langen Leidensweg für die Betroffenen.

In Marburg findet heute eine Informationsveranstaltung zum Thema Inters*x statt: Der Infoabend findet um 19 Uhr im Hörsaal 115 (+1/0120), Hörsaalgebäude, Philipps-Universität Marburg, statt.

Ein ähnlicher Vortrag wird am Dienstag in Gießen stattfinden: Im Café Giramondi, Bahnhofstraße 53, 35390 Gießen. 19 Uhr.

In Gießen wird am heutigen Montag (23.04.2012) der Einführungsvortrag der Queeren Ringvorlesung stattfinden. Diesen wird Dr. María do Mar Castro Varela halten. Thema ist: „Postkolonialismus und sexuelle Identität“. Ein bis jetzt nicht vielfältig beachtetes, jedoch spannendes Thema. In der Bismarckstraße 37 (Alte Universitätsbibliothek) findet der Vortrag um 19 Uhr statt.

Am Mittwoch werden wir dann eine Anfrag zum Thema Intersex in den Gießener Senat einbringen. Die Sitzung ist öffentlich und findet am 25.04.2012 um 14 Uhr im Universitäts-Hauptgebäude in der Ludwigstraße 23 statt. Mehr dazu unter www.zwischengeschlecht.info

Pressereaktionen auf die Proteste am Sonntag:
– Artikel mit Foto über unsere Proteste am 22.04.2012 vor dem UKGM. Gießener Anzeiger (Artikel vom 23.04.2012).
– Artikel mit Foto über unsere Proteste am 22.04.2012 vor dem UKGM. Gießener Allgemeine (Artikel vom 23.04.2012).